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Nachhaltigkeit beginnt im Alltag - Tembo GmbH

Nachhaltigkeit beginnt im Alltag

“Bist du jetzt voll öko oder was?”

Nachhaltigkeit – vierzehn Buchstaben, grosse Verantwortung.

In einer Zeit, wo in den Ozeanen Inseln aus Plastikmüll entstehen, Wale sich mit Abfall die Magenwand aufschlitzen und wir Menschen Mikroplastik in der Haut haben, braucht es ein Umdenken. Eine Änderung der Perspektive kann manchmal Wunder bewirken.

Bei mir kam der Moment, als ich Mutter wurde und mir klar wurde, in was für eine Welt mein Kind geboren worden ist. Ich stellte mir also die Frage:

«Was kann ICH tun, damit mein Kind – damit wir ALLE – eine möglichst gesunde Zukunft haben?»

Also begann ich mich auf verschiedenen Kanälen zu informieren, was es denn für Möglichkeiten und Alternativen gibt. Ja und dann begann ich mit der Veränderung in unserem Leben. In meinem Umfeld tauchten zu Beginn meiner Umstellung viele Fragen auf. Ich habe euch hier einige zusammengefasst – und auch gleich mit meiner Antwort versehen:

  • «Bist du jetzt voll «öko» oder was?»
    «Wenn «öko» für dich bedeutet, dass ich versuche die Umweltverschmutzung mit meinen Möglichkeiten zu reduzieren, dann ja».
  • «Ist dir das nicht zu umständlich?»
    «Es ist gar nicht so umständlich, wie man sich das vorstellt. Sobald man nämlich weiss, wo man ansetzen kann, kauft man nicht anders ein als alle anderen – nur etwas bewusster».
  • «Ist dieser Lebensstil nicht viel teurer?»
    «Die Erstanschaffung kann tatsächlich etwas teurer sein – aber die eigentliche Ersparnis ist sehr viel höher als man das zu Beginn denkt».
  • «Wie kannst du glauben, dass es etwas bringt, wenn du als Einzelperson etwas änderst?»

«Weil nicht nur ich so denke und handle, sondern ganz viele andere auch. Jeder Einzelne trägt seinen Teil zum grossen Gesamtergebnis bei».

In diesem Blog möchte ich euch gerne an meinen Gedanken und meinem Vorgehen zum Thema «Nachhaltigkeit im Alltag» teilhaben lassen und euch ermuntern es auch mal zu versuchen. Ich bin – nachdem ich mich gründlich informiert hatte – in folgenden Schritten vorgegangen:

  1. Einen Blick in die Schränke der verschiedenen Räume werfen und mir vor Augen führen, wie viele Einweg-Artikel ich eigentlich besitze – die meisten davon aus minderwertigem Plastik.
  2. Überlegen, was davon verzichtbar ist und was ich im Alltag wirklich brauche.
  3. Bei den unverzichtbaren Dingen überlegen, ob es eine nachhaltige Alternative gibt. Gibt es keine Alternative zu Plastik, kann man auf die Inhaltsstoffe achten oder aber auf den Produktionsstandard (fair produziert, hohe Qualitätsstandards, Standort, etc.)
  4. Die nachhaltigen Alternativen Schritt für Schritt besorgen und so in einen stark abfallreduzierten Alltag starten.

Es ist ganz erstaunlich, bei wie vielen Alltagsgegenständen man die Möglichkeit hat, auf eine ökologische und nachhaltige Variante umzusteigen, wenn man sich informiert. Und genau aus diesem Grund, entsteht nun dieser Blog, um euch zu zeigen, was alles möglich ist – für eine gesündere und abfallärmere Zukunft.

Badezimmer

Im Badezimmer gibt es bereits viele Optionen, um den Plastikmüll zu reduzieren – wie viele es tatsächlich sind, hat mich selber überrascht, als ich angefangen habe, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Hier findet ihr eine Auflistung, was ich für mich selbst bereits verändern konnte:

  • Anstelle von Wattepads benutze ich nur noch Abschminkpads aus Bambus oder reiner Baumwolle. Die sind waschbar und somit wiederverwendbar. Bei der richtigen Pflege halten sie richtig lange.
  • Um das Gesicht zu reinigen, habe ich Einweg-Kosmetiktücher durch Bambuswaschlappen ersetzt. Natürlich kann man hier auch die herkömmlichen Stoffwaschlappen verwenden – allerdings sind die Bambuswaschlappen wesentlich weicher und komplett organisch. Perfekt geeignet auch für die sensible Babyhaut, da Bambus von Natur aus anti-bakteriell und anti-mikrobiell ist, sowie hypoallergene Eigenschaften hat.
  • Auch bei Wattestäbchen (normale, wie auch speziell für Babies) und Taschentüchern gibt es eine Variante aus Bambus. Der Vorteil dabei ist ganz klar, dass diese biologisch abbaubar sind und somit kompostiert werden können und nicht mehr im Abfall landen. Wer lieber eine andere Variante nutzen möchte, hat die Chance mit wiederverwendbaren Stäbchen aus Silikon.
  • Anstelle einer Plastikzahnbürste gibt es Modelle aus Bambus oder Holz (die sogar in der Schweiz aus hochwertigen Materialien hergestellt werden). Vor der Entsorgung können die Nylonborsten (mangels Alternative bisher nicht nachhaltig zu ersetzen) vom Holzstiel getrennt werden und das Holz landet auf dem Kompost.
  • Auch die Haarbürste habe ich durch eine aus Bambus mit Naturborsten ersetzt - ich möchte nichts anderes mehr.
  • Shampoo und Duschgel kann man vielseitig ersetzen. Sei es, dass man festes Shampoo oder Waschseife in Blöcken im Badezimmer hat – oder aber in einem Unverpackt-Laden die flüssige Variante in einem selbst mitgebrachten Gefäss einkauft. Ich persönlich benutze je eine Seife für die Haare, das Gesicht und den Körper. Solche Seifen sind in vielen verschiedenen Düften und Grössen erhältlich.
  • Bei Crèmes gibt es die Möglichkeit sie in Tiegeln zu kaufen und den dann wieder auffüllen zu lassen. Inzwischen bieten das sogar Onlinehändler an, falls man kein entsprechendes Geschäft in der Nähe hat. Wer es sich zutraut kann es sogar mit der eigenen Herstellung versuchen.
  • Plastikrasierer wurden durch einen Rasierhobel ersetzt. Der hält viel länger, man spart bei den Klingen und reduziert Abfall. Rasierschaum gehört auch der Vergangenheit an dank der Rasierseife. Als Bonus ist meine Haut seit der Umstellung viel weniger gereizt und schöner – also nicht nur eine umweltbezogene Verbesserung, sondern auch eine optische.

Wenn ich nachrechne, wie viel Abfall ich früher alleine im Badezimmer generiert habe, werde ich sehr nachdenklich. Täglich mehrere Wattestäbchen, Kosmetik- und Gesichtsreinigungstücher. Zahnbürsten und diverse Verpackungen alle paar Wochen. Inzwischen dauert es sehr lange, bis der kleine Abfalleimer auch nur bis zur Hälfte gefüllt ist. Achja und in diesem kleinen Eimer habe ich den Plastiksack ebenfalls eliminiert :-)

Küche

In der Küche ist die Umstellung ebenfalls in hohem Masse und sehr vielseitig möglich. Es gibt inzwischen sehr viele nachhaltige Angebote.

  • Anstelle von Frischhaltefolie benutze ich Bienenwachstücher. Die sind wiederverwendbar und ökologisch sehr sinnvoll. Bei den Wachstüchern gibt es auch vegane Varianten.
  • Haushaltpapier wurde durch waschbare Bambustücher ersetzt. Das Erstaunliche dabei ist tatsächlich, dass ich auch viel weniger danach greife und eher mal den Abwaschlappen benutze anstatt ein «Zewa».
  • Plastikstrohhalme gehören der Vergangenheit an – es gibt inzwischen Varianten aus Edelstahl, Glas oder sogar aus essbarem Material. Hierbei sind meine Favoriten ganz klar diejenigen aus Edelstahl.
  • PET-Flaschen wurden praktisch vollständig eliminiert – ein Wassersprudler, sowie wiederverwendbare Flaschen aus Tritan, Edelstahl oder Glas machen es möglich. Inzwischen habe ich ein gutes Sortiment an Flaschen für kalte, warme und sogar kohlesäurehaltige Getränke. Dabei sind die absoluten Favoriten:
    • die «Asobu Pure Flavour to Go», bei der ich frische Früchte in das Sieb füllen kann und somit ein fruchtiges Erlebnis habe, ohne künstliche Zusatzstoffe
    • die Carl Oscar Tempflask, die Getränke bis zu 10h heiss und bis zu 24h kalt hält
    • die FLSK Thermoflasche, die nebst der Isolierfunktion auch für Kohlensäure geeignet ist und bis zu einem Liter Fassungsvermögen hat
  • Bei Teebeuteln – wenn ich denn überhaupt noch welche benutze – achte ich darauf, dass sie vollständig biologisch abbaubar sind und somit auf dem Kompost landen. Ansonsten benutze ich losen Tee, den ich in einem Teeei ziehen lasse. Wenn ich unterwegs bin, nehme ich die Pandoo Thermobecher mit integriertem Teesieb mit.
  • Beim Kaffee haben wir zugegebenermassen noch immer eine Kapselmaschine, die Abfall produziert – allerdings gibt es glücklicherweise die Möglichkeit die Kapseln beim Hersteller zu recyceln, wo sie dann wiederverwendet werden.
  • Spannenderweise hat sich auch das Trinkverhalten in eine gesündere Richtung entwickelt, da Süssgetränke nicht mehr einfach in der Flasche zur Verfügung stehen und ich mich viel bewusster für ein Getränk entscheide. Somit helfe ich nicht nur der Umwelt, sondern auch gleich noch meiner Gesundheit.
  • Unverpackt-Läden sind gross im Kommen – und das ist auch gut so. Dort kann man mit eigenen Gefässen Lebensmittel einkaufen und so eine Menge Verpackungsmüll reduzieren. Dabei benutze ich meist die Edelstahl-Lunchboxen von Brotzeit oder ECOLunchbox, da sie auslaufsicher sind und die verschiedenen Grössen und Formen sich optimal eignen für den Transport der Lebensmittel.
  • Für Obst und Gemüse verwende ich wiederverwendbare Netze, damit ich keine Plastiksäckchen mehr brauche.
  • Abfalltrennung ist ein weiterer – stark unterschätzter – Faktor.
    Papier, Plastik, Glas, Metall und Grünabfälle können an den meisten Orten separat entsorgt werden. So kann der Hausmüll weiter minimiert werden und die einzelnen Wertstoffe landen dort, wo sie hingehören. Man kann sich bei jeder Gemeinde informieren, welche Entsorgungsstellen angeboten werden.

Putzmittel

Nachdem ich mich mal mit den Inhaltsstoffen der verwendeten Putzmittel auseinandergesetzt habe, wurde mir ganz anders zumute. Unglaublich, was ich jahrelang direkt ins Abwasser entlassen habe. Glücklicherweise gibt es auch hier gute und umweltschonende Alternativen:

  • Entkalken kann man wunderbar mit Essig (bevorzugt Apfelessig in meinem Fall) oder Backpulver – dies gilt auch für die Toilette.
  • Fenster werden mit den richtigen Lappen perfekt sauber, auch wenn man nur heisses Wasser verwendet.
  • Die Badewanne und Waschbecken putze ich praktisch nur noch mit meinen Seifenresten – es wird blitzeblank.
  • Die Böden fege ich je nach Bedarf mit Essig- oder Zitronenwasser.
  • Die Abflüsse werden inzwischen ebenfalls mit Backpulver gereinigt – es dauert zwar länger als mit einem herkömmlichen Abflussreiniger, ist aber dafür nicht umweltschädlich.
  • Überall dort, wo es müffelt, benutze ich anstelle von Duftsprays Aktivkohle-Filter, welche bis zu 2 Jahren halten.
  • Wer nicht auf Putzmittel verzichten möchte, bekommt im Handel auch biologisch abbaubare Varianten. Ganz wichtig ist bei denen allerdings, dass sie zu 100% biologisch abbaubar sein müssen. Bei 99% ist meist das eine, nicht abbaubare Prozent besonders schädlich für die Umwelt.

Textilien

Grosses Potenzial zur Nachhaltigkeit liegt auch im Kleiderschrank, denn hier summieren sich verschiedene Faktoren, die zusammen eine grosse Wirkung erzielen können:

  • Kleidung aus künstlich hergestellten Fasern schaden der Umwelt bereits bei der Herstellung. Ich achte daher nach Möglichkeit auf Baumwoll- oder Leinenprodukte. In den kalten Monaten steige ich auf Wolle um. Auch Textilien aus Bambusfasern sind super, da Bambus temperaturregulierend wirkt. Zum Glück gibt es inzwischen einige grosse Textilhersteller, die auf eine nachhaltige Herstellung und umweltfreundliche Materialien achten.
  • Die Transportwege sind oft sehr lang – deshalb bevorzuge ich Kleidung die in der Schweiz oder zumindest im näheren Ausland hergestellt wird. Kürzere Wege bedeuten weniger Schadstoffe, die durch den Transport in die Umwelt abgegeben werden.
  • Ich trage meine Kleidung sehr lange (das älteste Teil in meinem Schrank ist sage und schreibe 17 Jahre alt) und achte daher auf hochwertige Verarbeitung und eine materialschonende Pflege. Dementsprechend muss ich nicht oft neue Sachen kaufen. Genau so mache ich es auch mit den Schuhen.
  • Wenn ich mich von Kleidern oder Schuhen in gutem Zustand trenne, dann gebe ich sie meist weiter – so werden sie nochmals getragen. Wenn sie nicht mehr getragen werden können, bringe ich sie zu einer Bekannten, die Schneiderin ist. Sie zaubert dann daraus ein Kissen, Teile für Kinderkleider oder was ihr gerade einfällt.

Gerne liste ich euch meine Lieblingsprodukte für ein nachhaltiges Leben auf – die ich glücklicherweise alle bei www.chnoepfli.net bekomme:

Ecoyou

  • Rasierhobel & Ersatzklingen
  • Abschminkpads aus BIO-Baumwolle
  • Bambuszahnbürsten
  • Gemüsenetze aus BIO-Baumwolle
  • Trinkhalme aus Glas

Pandoo – alles aus Bambus

  • Abschminkpads
  • Haarbürste
  • Waschlappen
  • Wattestäbchen (gibt es auch extra für Babys)
  • Kosmetiktücher
  • Aktivkohle-Säckchen
  • Küchenrollen
  • Müslischalen aus Kokosfasern

Hopery

  • Festes Shampoo
  • Feste Pflegespülung
  • Stückseife
  • Badeschokolade
  • Seifensäckchen

Brotzeit

  • Buddy Edelstahlboxen 
  • Klick Edelstahlboxen

 

Flaschen, Lunchboxen und Trinkhalme gibt es von verschiedenen Marken – da klickt man sich am Besten durch die Homepage, um das ideale Produkt für die individuellen Bedürfnisse zu finden. 

Ihr seht also, dass Nachhaltigkeit im Alltag keine Zauberei ist und mit wenig Aufwand viel erreicht werden kann. Wir haben nur eine Welt und auf die müssen wir gut Acht geben.

Ich wünsche euch nun viel Vergnügen mit den empfohlenen Produkten und bleibt alle gesund.

Eure Zahra 

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